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Vitamine

Vitamin B6 (Pyridoxin)

Autor: FRMLZ Team

Vitamin B6 ist ein Schlüsselfaktor für den Energie-, Aminosäuren- und Proteinstoffwechsel – und damit zentral für Leistungsfähigkeit, Regeneration und mentale Fitness bei aktiven Menschen und Sportlern.

Was ist Vitamin B6 und wie wirkt es?

Vitamin B6 – meist als Pyridoxin, Pyridoxal oder Pyridoxamin in Lebensmitteln und Supplements vorhanden – ist ein wasserlösliches Vitamin aus dem B-Komplex, das im Stoffwechsel als Coenzym für zahlreiche enzymatische Umsetzungen fungiert. Besonders relevant ist seine Rolle im Aminosäurestoffwechsel (insbesondere Transaminierungen und Decarboxylierungen) und damit auch für den Muskelaufbau, Energiegewinnung und den Homocystein-Stoffwechsel. Daneben ist B6 für die Synthese von Neurotransmittern (z. B. Serotonin, Dopamin), für die Hämoglobinsynthese (Blutbildung), das Immunsystem und die Genregulation essenziell.

Gesundheitliche & sportliche Vorteile

Energie & Ausdauer

  • Unterstützt die Freisetzung von Energie aus Proteinen und Kohlenhydraten
  • Begünstigt eine schnelle Energiebereitstellung und hilft, Ermüdung zu verhindern

Muskelstoffwechsel & Regeneration

  • Fördert Muskelaufbau und -reparatur über den Eiweißstoffwechsel
  • Trägt zur Prävention von Muskelkrämpfen und Muskelkater bei

Mentale Leistungsfähigkeit & Nerven

  • Beteiligt an der Bildung von Neurotransmittern für Konzentration, Motivation, Stimmung und Stressresistenz
  • Wichtig für Fokus, mentale Erholung und Reaktionsvermögen

Immunsystem & Zellschutz

  • Reguliert Immunzellen, unterstützt Abwehrkräfte und antioxidativen Schutz

Wissenschaftliche Studien zu Vitamin B6

Zahlreiche wissenschaftliche Studien und Metaanalysen belegen die Bedeutung von Vitamin B6 für Sportler und aktive Menschen. Ein optimaler B6-Status verbessert die Trainingsanpassung, die Muskelregeneration, die Blutbildung und die Energieverfügbarkeit. Untersuchungen zeigen, dass ein B6-Defizit zu verminderter Leistungsfähigkeit, schnellerer Ermüdung, Konzentrationsverlust und schwächerem Immunsystem führen kann. Bei erhöhter Proteinzufuhr (z. B. im Krafttraining) steigt der Bedarf an Vitamin B6 linear mit dem Proteinumsatz. Studien mit Sportlern beschreiben zudem eine raschere Erholung und weniger Infekte in Phasen intensiver Belastung. Vitamin B6 wird meist in Unterstützungsstudien mit anderen B-Vitaminen (B-Komplex) und Magnesium eingesetzt, was synergistische Effekte zeigt.

Anwendung & mögliche Nebenwirkungen

Dosierung:

  • Die wissenschaftlich empfohlene Tagesdosis orientiert sich am Proteinbedarf: 0,02 mg Vitamin B6 pro Gramm Proteinaufnahme, häufig als 1,2–1,6 mg/Tag für Erwachsene angesetzt. Bei erhöhter Proteinzufuhr, intensiven Belastungen oder bei veganer/vegetarischer Ernährung kann mehr notwendig sein.

Wer profitiert besonders?

  • Kraft-, Ausdauer- und Teamsportler (Erhöhung des Protein- und Energiebedarfs)
  • Menschen in Regenerationsphasen, bei erhöhtem Stress oder mentalen Belastungen
  • Veganer, Vegetarier und Personen mit geringer tierischer Proteinzufuhr

Mögliche Nebenwirkungen:

  • Vitamin B6 ist in empfohlenen Mengen sehr gut verträglich.
  • Die tolerierbare Gesamttagesaufnahme (UL) beträgt für Erwachsene 25 mg/Tag, darüber können bei langfristiger Überdosierung sensible neurologische Nebenwirkungen auftreten. In Nahrungsergänzungsmitteln werden maximal 5,4 mg/Tag empfohlen.

Fazit

Vitamin B6 ist ein echter Leistungsmultiplikator im Sport: Es sorgt für einen stabilen Energie- und Muskelstoffwechsel, fördert Regeneration, mentale Fitness und das Immunsystem. Gerade bei erhöhter Proteinzufuhr, intensiven Belastungen oder mentalen Herausforderungen lohnt gezielte Zufuhr. Nebenwirkungen sind bei sinnvoll dosierter Anwendung praktisch ausgeschlossen – für Performance, Balance und schnelle Erholung.

Referenzen / References

  1. BfR – Bundesinstitut für Risikobewertung (2002): Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln. BfR-Wissenschaft. S. 155-167, 191-198.
  2. Adolf, T. et al. (1995): Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie über die Lebensmittel- und Nährstoffaufnahme in der Bundesrepublik Deutschland. VERA-Schriftenreihe, Band XI.
  3. DGE, ÖGE, SGE (2000): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. Auflage. Umschau Braus Verlag, Frankfurt/Main.
  4. SCF (2000): Opinion of the Scientific Committee on Food on tolerable upper intake levels of vitamin B6. SCF/CS/NUT/UPPLEV/16 Final.
  5. Sauberlich, H.E. (1964): Human requirements for vitamin B6. In: Vitamins and Hormons. RS Harris et al. (Eds.), Academy Press, New York, Vol. 22: 807-823.
  6. Miller, L.T., Leklem, J.E. (1986): Effect of protein intake on the metabolism of vitamin B6 in humans. J Nutr. 116(4): 469-479.
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  8. Heseker, H., et al. (1992): Effekt von Zigarettenkonsum auf den Vitamin-B6-Status. Z Ernährungswiss 31: 53-61.