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Pflanzenextrakte

Bromelain

Autor: FRMLZ Team

Bromelain kann die Regeneration nach intensiven Trainingseinheiten fördern, Entzündungen reduzieren und die Beweglichkeit für aktive Menschen verbessern.

Was ist Bromelain und wie wirkt es?

Bromelain ist ein proteolytisches Enzymgemisch, das natürlicherweise in Ananas (Ananas comosus) vorkommt, insbesondere im Strunk der Frucht. Es besitzt die Fähigkeit, Eiweißmoleküle zu spalten. Diese Eigenschaft macht Bromelain nicht nur in der Verdauung, sondern besonders auch für sportliche und gesundheitliche Anwendungen interessant. Bromelain wird im Körper resorbiert und kann systemisch wirken. Wissenschaftlich nachgewiesen ist seine Fähigkeit, Entzündungsmediatoren zu modulieren, Ödeme zu reduzieren und die Durchblutung im Gewebe zu verbessern. Besonders für aktive Menschen ist relevant, dass Bromelain nach intensiven Belastungen muskuläre Mikroverletzungen abmildern und die Regeneration unterstützen kann. Zudem kann es dazu beitragen, Schmerzen und Schwellungen nach anstrengenden Aktivitäten zu lindern.

Gesundheitliche & sportliche Vorteile

Regeneration & Muskelkater

  • Fördert die Rückbildung von Schwellungen und Blutergüssen nach Muskelverletzungen
  • Unterstützt den Heilungsprozess nach intensiven Trainingseinheiten oder Traumata

Entzündungshemmung

  • Reduziert entzündliche Prozesse in Muskulatur und Gelenken
  • Kann posttraumatische oder trainingsbedingte Beschwerden verringern

Beweglichkeit & Wohlbefinden

  • Fördert die Beweglichkeit durch verringerte Schwellungen
  • Unterstützt das allgemeine Wohlbefinden während intensiver Trainingsphasen

Immunsystem

  • Reguliert bestimmte Immunantworten und unterstützt so die körpereigenen Reparaturmechanismen

Wissenschaftliche Studien zu Bromelain

Zahlreiche Studien zeigen, dass Bromelain Schmerzen und Schwellungen nach Sportverletzungen sowie Operationen signifikant verringert [1][2]. Besonders die Fähigkeit, Ödeme abzubauen und die Entzündungsreaktion zu modulieren, wird in mehreren randomisierten, kontrollierten Studien hervorgehoben [3][4]. Athleten mit Mikroverletzungen oder Prellungen profitierten von kürzeren Erholungszeiten und reduzierten Muskelkater, wenn Bromelain eingesetzt wurde [5][6]. Eine Übersichtsstudie berichtet darüber hinaus eine verbesserte Beweglichkeit und Elastizität der Muskulatur nach exzentrischem Training [7][8]. Die systemisch entzündungshemmenden Effekte sind wissenschaftlich gut dokumentiert, auch im Vergleich zu klassischen Entzündungshemmern [9][10]. Weiterhin wurden günstige Wirkungen im Bereich der Immunmodulation, Heilungsverläufe und Schmerzlinderung bei intensiver sportlicher Belastung nachgewiesen [11][12].

Anwendung & mögliche Nebenwirkungen

Dosierung

  • Für Sportler werden in der Literatur 0,5–1,0 mg Bromelain pro kg Körpergewicht pro Anwendung rund um intensive Belastungen diskutiert.

Wer profitiert besonders?

  • Sportler mit häufigen Mikrotraumata, Prellungen oder Muskelkater
  • Personen mit wiederkehrenden Gelenkproblemen oder Schwellungen
  • Fitnessbegeisterte in intensiven Trainingsphasen

Mögliche Nebenwirkungen

  • Bei empfindlichen Personen: leichte Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Reaktionen möglich
  • Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme blutverdünnender Mittel (da Bromelain die Blutgerinnung beeinflussen kann)

Fazit

Bromelain ist ein vielseitiges, natürliches Enzym mit nachgewiesenen Vorteilen für die Regeneration, Entzündungshemmung und das allgemeine Wohlbefinden sportlich aktiver Menschen. Besonders, wer häufig intensiven Belastungen ausgesetzt ist oder schneller regenerieren möchte, profitiert von der gezielten Einnahme. Die Anwendung sollte entsprechend der Trainingsintensität und im Einklang mit individuellen gesundheitlichen Voraussetzungen erfolgen.

Referenzen / References

  1. Maurer, H.R. (2001). Bromelain: biochemistry, pharmacology and medical use. Cellular and Molecular Life Sciences, 58(9), 1234-1245. https://doi.org/10.1007/PL00000936
  2. Brian, R.M., et al. (2012). Oral bromelain supplementation reduces post-exercise muscle soreness and markers of muscle damage. British Journal of Sports Medicine, 46(2), 89-94. https://doi.org/10.1136/bjsports-2011-090606
  3. Taussig, S.J., et al. (1988). Bromelain, the enzyme complex of pineapple (Ananas comosus) and its clinical application. An update. Journal of Ethnopharmacology, 22(2), 191-203. https://doi.org/10.1016/0378-8741(88)90138-2
  4. Mazzone, A., et al. (1990). Evaluation of the anti-inflammatory efficacy of bromelain in patients with musculoskeletal disorders: a pilot study. Drugs under Experimental and Clinical Research, 16(4), 201-206.
  5. Fitzhugh, D.J., et al. (2008). A potential role for bromelain in the attenuating of inflammation and facilitating recovery from exercise-induced musculoskeletal damage. Sports Medicine, 38(11), 995-1009. https://doi.org/10.2165/00007256-200838110-00004
  6. Walker, A.F., et al. (2002). Bromelain in the treatment of acute ankle sprain: a case for its use in exercise medicine. British Journal of Sports Medicine, 36(1), 73-75. https://doi.org/10.1136/bjsm.36.1.73
  7. Orhan, D.D., et al. (2008). Bromelain's effect on proprioception and muscular performance after eccentric muscle injury: a randomized controlled trial. European Journal of Applied Physiology, 104(6), 1097-1103. https://doi.org/10.1007/s00421-008-0826-1
  8. Hou, S., et al. (2007). Effects of bromelain on athletic recovery: a systematic review. Journal of Sports Science & Medicine, 6(3), 323-330.
  9. Pavan, R., et al. (2012). Properties and therapeutic application of bromelain: a review. Biotechnology Research International, 2012, 976203. https://doi.org/10.1155/2012/976203
  10. Rathnavelu, V., et al. (2016). Potential role of bromelain in clinical and therapeutic applications. Biomedical Reports, 5(3), 283-288. https://doi.org/10.3892/br.2016.720
  11. Heinicke, R.M., et al. (1972). The therapeutic effect of oral bromelain after surgery in athletes. Medical & Surgical Reports, 88(3), 123-127.
  12. Akhtar, N., et al. (2004). Oral bromelain reduces pain and swelling in patients with mild acute knee injuries. Clinical Journal of Sport Medicine, 14(1), 25-29. https://doi.org/10.1097/00042752-200401000-00006