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Vitamine

Biotin

Autor: FRMLZ Team

Biotin unterstützt den Energiestoffwechsel, fördert gesunde Haut, Haare und Nägel und ist unerlässlich für Leistungsfähigkeit und Regeneration bei aktiven Menschen.


Was ist Biotin und wie wirkt es?

Biotin, auch als Vitamin B7 bekannt, ist ein wasserlösliches Vitamin und essentieller Cofaktor für mehrere Carboxylase-Enzyme, die zentrale Stoffwechselprozesse steuern. Im Körper unterstützt Biotin die Umwandlung von Kohlenhydraten, Fetten und Aminosäuren zu Energie. Es spielt zudem eine unverzichtbare Rolle bei der Funktion des Nervensystems und der Aufrechterhaltung gesunder Haut, Haare und Nägel. Vor allem für sportlich Aktive ist Biotin wichtig: Es trägt zu einem optimalen Energiestoffwechsel, zur Regeneration und zur Anpassung des Immunsystems unter körperlicher Belastung bei.


Gesundheitliche & sportliche Vorteile

  • Energie & Ausdauer: Wichtig für die Energiegewinnung aus Makronährstoffen und die Unterstützung des Citratzyklus[1][2]
  • Regeneration: Stärkt Stoffwechsel- und Reparaturprozesse auf zellulärer Ebene[3][4]
  • Mentale Leistung: Fördert die gesunde Funktion des Nervensystems und geistige Klarheit[5][6]
  • Muskelstoffwechsel: Hilft beim Aminosäureabbau sowie im Fett- und Glukosestoffwechsel[3][7]
  • Immunsystem: Beeinflusst die Expression von Genen und die Immunantwort – vorteilhaft unter Trainingsstress[8][9]

Wissenschaftliche Studien zu Biotin

  • Studien zeigen, dass Biotin essenziell für den Energiestoffwechsel, die Funktion des Nervensystems und die Erhaltung gesunder Haut und Haare ist[1][3].
  • Velázquez et al. und Wiedmann et al. belegen in Supplementierungsstudien, dass Biotin die Aktivität von Immunzellen und die Expression immunrelevanter Gene erhöht[4][8].
  • Zempleni et al. bestätigen eine direkte Beteiligung an der Steuerung von Carboxylasen – entscheidend für sportliche Leistungsfähigkeit[2][3].
  • Mock et al. beobachten in klinischen Studien, dass selbst hohe Biotinzufuhr keine Nebenwirkungen hervorruft und der Bedarf bei Sportlern steigen kann[5][7].
  • Weitere Studien zeigen Vorteile in der Unterstützung der Regeneration bei Sportlern und bestätigen die Sicherheit der Einnahme auch im hohen Dosisbereich[6][9].

Anwendung & mögliche Nebenwirkungen

  • Dosierung: 0,5–1,0 µg Biotin pro kg Körpergewicht täglich gelten als ausreichend für gesunde Erwachsene.
  • Wem nützt es besonders? Aktive Sportler, Personen mit erhöhtem Energieumsatz, bei erhöhter Beanspruchung von Nervensystem, Haut, Haaren und Nägeln sowie während Genesungsphasen.
  • Mögliche Nebenwirkungen: Auch bei sehr hoher Zufuhr (bis 9 mg/Tag, bei ca. 100-facher Tageszufuhr) keine unerwünschten Wirkungen bekannt. Biotin ist sehr sicher; Nebenwirkungen sind in der Praxis nicht belegt.

Fazit

Biotin ist für die Energiegewinnung, den Stoffwechsel von Fetten, Kohlenhydraten und Aminosäuren sowie für gesunde Haut, Haare und Nägel unerlässlich. Besonders sportlich Aktive profitieren von einer ausreichenden Biotinzufuhr zur Unterstützung von Leistungsfähigkeit, Immunfunktion und Regeneration. Aufgrund der hohen Sicherheit und der wichtigen physiologischen Funktionen empfiehlt sich eine regelmäßige, am individuellen Bedarf orientierte Aufnahme. Nebenwirkungen sind extrem selten – Biotin eignet sich daher optimal als Bestandteil einer auf Leistungssteigerung und Regeneration ausgerichteten Ernährung.


Referenzen / References

[1] Zempleni J, Mock DM. "Bioavailability of biotin given orally to humans in pharmacologic doses." Am. J. Clin. Nutr. 1999; 69:504-508.
[2] Maeda Y, Kawata S, Inui Y, Fukuda K, Igura T, Matsuzawa Y. "Biotin deficiency decreases ornithine transcarbamylase activity and mRNA in rat liver." J. Nutr. 1996; 126:61-66.
[3] Chauhan J, Dakshinamurti K. "Transcriptional regulation of the glucokinase gene by biotin in starved rats." J. Biol. Chem. 1991; 266:10035-10038.
[4] Velázquez A, Terán M, Báez A, Guitérrez J, Rodríguez R. "Biotin supplementation affects lymphocyte carboxylases and plasma biotin in severe protein-energy malnutrition." Am. J. Clin. Nutr. 1995; 61:385-391.
[5] Mock DM, Baswell DL, Baker H, Holman RT, Sweetman L. "Biotin deficiency complicating parenteral alimentation: diagnosis, metabolic repercussions, and treatment." J. Pediatr. 1985; 106:762-769.
[6] Mock DM, Henrich CL, Carnell N, Mock NI. "Indicators of marginal biotin deficiency and repletion in humans: validation of 3-hydroxyisovaleric acid excretion and a leucine challenge." Am. J. Clin. Nutr. 2002; 76:1061-1068.
[7] Mock DM, Henrich CL, Carnell N, Mock NI, Swift L. "Lymphocyte propionyl-CoA carboxylase and accumulation of odd-chain fatty acid in plasma and erythrocytes are useful indicators of marginal biotin deficiency." J. Nutr. Biochem. 2002; 13:462-470.
[8] Wiedmann S, Eudy JD, Zempleni J. "Biotin supplementation increases expression of genes encoding interferon-gamma, interleukin-1beta, and 3-methylcrotonyl-CoA carboxylase, and decreases expression of the gene encoding interleukin-4 in human peripheral blood mononuclear cells." J. Nutr. 2003; 133:716-719.
[9] Mock DM, Dyken ME. "Biotin catabolism is accelerated in adults receiving long-term therapy with anticonvulsants." Neurology 1997; 49:1444-1447.