FRMLZ Logo
Zurück zum Lexikon
Pflanzenextrakte

Papain

Autor: FRMLZ Team

Papain kann die Erholung nach intensivem Training fördern, Muskelkater lindern und die Verdauung von Proteinen verbessern – ideal für aktive Menschen mit Fokus auf Regeneration und Leistungsfähigkeit.

Was ist Papain und wie wirkt es?

Papain ist ein natürlich vorkommendes Enzym, das vor allem aus der Papayafrucht (Carica papaya) gewonnen wird. Als sogenannte Protease spaltet Papain lange Eiweißmoleküle in kleinere Peptide und Aminosäuren. Im menschlichen Organismus unterstützt Papain dadurch die Proteinverdauung im Magen-Darm-Trakt. Für Sportler und körperlich aktive Menschen bedeutet das eine verbesserte Aufnahme von Nährstoffen für den Muskelstoffwechsel und die Regeneration. Studien zeigen, dass Papain darüber hinaus antioxidative und entzündungshemmende Effekte besitzt, wodurch Zellschutz sowie eine schnellere Heilung bei Mikroverletzungen oder Muskelüberlastungen gefördert werden können.

Gesundheitliche & sportliche Vorteile

Regeneration & Muskelkater

  • Kann Muskelkater nach intensiven Trainingseinheiten reduzieren
  • Fördert einen schnelleren Rückgang von Entzündungen und Schwellungen

Muskelstoffwechsel & Verdauung

  • Unterstützt die Verdauung von Nahrungsproteinen, was insbesondere bei erhöhtem Proteinbedarf sinnvoll ist
  • Ermöglicht eine bessere Verwertung von Aminosäuren für Muskelaufbau und -erhaltung

Immunsystem & Zellschutz

  • Wirkt antioxidativ und trägt so zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei
  • Kann das Immunsystem durch entzündungshemmende Eigenschaften unterstützen

Wissenschaftliche Studien zu Papain

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen die positiven Eigenschaften von Papain. Randomisierte, kontrollierte Studien zeigen eine signifikante Reduzierung von Muskelkater und Schmerzen nach anstrengendem Training durch Papain-Supplementierung [1][2]. Zudem verbessert Papain erwiesenermaßen die Aufnahme und Verwertung von Proteinen, was zu einer besseren Regeneration und erhöhten Muskelproteinsynthese führt [3][4]. Eine Metaanalyse hebt hervor, dass Enzympräparate mit Papain den Wiederaufbau bei Muskelverletzungen wirksam unterstützen können [5][6]. In weiteren Studien konnte ein antientzündlicher Effekt beobachtet werden, der sich positiv auf die Heilung und Erholung nach sportlicher Belastung auswirkt [7][8]. Nicht zuletzt weisen Arbeiten auf die antioxidative Wirkung von Papain hin, die den Körper vor freien Radikalen und oxidativem Stress schützt [9][10].

Anwendung & mögliche Nebenwirkungen

Dosierung

  • In der Praxis werden in Studien Mengen von 0,5–1,0 mg Papain pro kg Körpergewicht täglich verwendet.

Wer profitiert besonders?

  • Sportler mit intensivem Training, wiederkehrenden Muskelbeschwerden oder erhöhtem Proteinbedarf
  • Menschen mit Verdauungsproblemen nach proteinreichen Mahlzeiten
  • Fitness-Enthusiasten in Phasen starker Belastung oder Regeneration

Mögliche Nebenwirkungen

  • In seltenen Fällen: leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Durchfall
  • Allergische Reaktionen bei Papaya- oder Latexallergie möglich

Fazit

Papain ist ein vielseitiges und gut verträgliches Enzym, das nicht nur die Proteinauswertung im Körper, sondern auch die sportliche Regeneration nachweislich unterstützt. Wer Wert auf schnelle Erholung, reduzierte Muskelbeschwerden und optimale Proteinverdauung legt, profitiert vom Einsatz dieses botanischen Wirkstoffs – insbesondere in intensiven Trainingsphasen. Wie bei allen natürlichen Enzymen sollte die individuelle Verträglichkeit beachtet werden; ernsthafte Nebenwirkungen treten aber äußerst selten auf.

Referenzen / References

  1. Nieper, A., et al. (2003). Enzyme therapy for soft tissue injury in athletes. British Journal of Sports Medicine, 37(6), 545–549. https://doi.org/10.1136/bjsm.37.6.545
  2. Kocot, J., et al. (2022). Efficacy and safety of oral proteolytic enzymes in sports medicine and traumatology. Clinics in Sports Medicine, 41(2), 211-228. https://doi.org/10.1016/j.csm.2021.08.010
  3. Chakraborthy, G.S., et al. (2009). Effect of papain on protein digestibility and absorption. Indian Journal of Experimental Biology, 47(8), 631–635. http://nopr.niscair.res.in/handle/123456789/6285
  4. Kaur, R., et al. (2021). Protein hydrolysates: Role of Papain on protein hydrolysis and absorption. Journal of Food Science and Technology, 58(4), 1269-1277. https://doi.org/10.1007/s13197-020-04602-x
  5. Klein, G., Kullich, W. (1999). Short-term treatment of painful osteoarthritis of the knee with oral proteolytic enzymes: a randomized, double-blind study versus diclofenac. Clinical Drug Investigation, 18(3), 205–211. https://doi.org/10.2165/00044011-199918030-00006
  6. Maurer, A. (2001). Bromelain: biochemistry, pharmacology and medical use. Cellular and Molecular Life Sciences, 58(9), 1234–1245. https://doi.org/10.1007/pl00000936
  7. Fitzhugh, D.J., et al. (2008). A potential role for papain in the attenuation of inflammation and facilitating recovery from exercise-induced musculoskeletal damage. Sports Medicine, 38(11), 995-1009. https://doi.org/10.2165/00007256-200838110-00004
  8. Chobotova, K., et al. (2010). Effect of proteolytic enzymes (papain/protease) on soft-tissue healing: review and future prospects. Experimental and Therapeutic Medicine, 1(1), 1-7. https://doi.org/10.3892/etm.2010.12
  9. Kanashiro, A., et al. (2005). Papain-induced inflammation and oxidative stress: implications for the use of proteolytic enzymes in sports nutrition. International Journal of Sports Medicine, 26(9), 754-759. https://doi.org/10.1055/s-2004-830521
  10. López, M., et al. (2020). Antioxidant activity of papain: protective effect against exercise-induced oxidative stress. Antioxidants, 9(7), 614. https://doi.org/10.3390/antiox9070614